10 Fragen und Antworten zu Baden-Badener Themen unserer Kandidaten
Wie viele Windräder verträgt Baden-Baden?
Ralf Schwellinger:
Deutschland hat in Europa die meiste Windleistung installiert. Zuletzt wurde ein Drittel des erzeugten Stromes aus Windenergieanlagen ins Netz eingespeist. Somit stellt die Nutzung der Windkraft aktuell bereits die wichtigste Energiequelle im Strommix dar und das ist eine gute Entwicklung. Gleichzeitig muss die Frage erlaubt sein warum ausgerechnet auf unserer Gemarkung Windkraftanlagen installiert werden sollten. Weil es die Regionalplanung so will? Nein ich bin entschieden gegen eine staatliche Planwirtschaft zu Lasten der Welterbestadt Baden-Baden. Entscheiden wir uns lieber dafür über weitere Beteiligungen an offshore Windparks zu diskutieren. Übrigens auch unsere Kiesseen würden sich zur Energiegewinnung nutzen lassen – mittels daraufschwimmenden Solarparks.
Wie wollen Sie in Baden-Baden bezahlbaren Wohnraum schaffen?
Karl-Heinz Raster:
Ob ein Wohnraum ‚bezahlbar‘ ist hängt in der Regel von der jeweiligen Situation und den Bedürfnissen der Wohnraumsuchenden ab. Da wir als Kommune auf Herstellungs-, Miet- und Nebenkosten nur begrenzte Einwirkungsmöglichkeiten haben, muss unser Schwerpunkt auf der Ausweisung geeigneter Wohnbauflächen sowie der Schaffung von Sozialwohnungen liegen. Hierfür bedarf es einer schnellen Entwicklung und Erschließung und zügigen Umsetzung. Für Familien mit Kindern soll weiterhin ein ‚Sozialrabatt‘ beim Kauf von städtischen Wohnbauflächen gewährt werden. Durch die Ausweitung des Angebotes an Wohnbauflächen sollen zudem die Preise für bebaubare Grundstücke stabil gehalten werden. Für Eigentümer leer stehender Wohn- oder Gewerbeflächen sollen Anreize geschaffen werden, diese dem Wohnungsmarkt zu zuführen.
Gibt es zu viele Autos in der Baden-Badener Innenstadt?
Armin Gantner:
Ich denke nicht, daß es zu viele Autos in Baden-Baden gibt. Denn es gibt ausreichend gut verteilte Parkhäuser in denen der Gast sein Auto parken kann. Wenn dem örtlichen Besucher mittlerweile die Parkgebühren zu hoch sind, kann er alternativ mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahren. Anwohner sollten sich natürlich um einen eigenen Stellplatz auf einem passenden Grundstück bemühen. Das Auto ist auch immer eine Frage von Wohlstand und Freiheit.
Wie wollen Sie den Dauerstau auf der B500 in den Griff bekommen?
Jennifer Lehoux-Wäldele:
Um dem Problem des zunehmenden Verkehrsaufkommens und dem Dauerstaus entgegenzuwirken und eine nachhaltige städtische Mobilität zu fördern, sind innovative Lösungsansätze und Maßnahmen erforderlich. Es muss eine Kombination aus verschiedenen Strategien zur Reduzierung des Verkehrs in Betracht gezogen werden. Carsharing- und Mitfahrgelegenheiten, den Ausbau von Busnetzen sowie die Einführung von attraktiven Tarifsystemen können mehr Menschen dazu ermutigt werden auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Ich stelle mir eine Mobilität App vor, in der alle möglichen Verkehrsmittel angezeigt werden, sei es Bus oder Mitfahr-Gelegenheiten im Auto, Carsharing oder eventuell Leihräder oder E-Skooter, über die man dann seine Fahrt planen kann.
Wie stehen Sie zum Neubau der Zentralklinik in Rastatt?
Ulrike Kraus:
Mir ist es wichtig, dass das neue Klinikum einen Standort bekommt mit bestmöglicher Anbindung und somit eine optimale Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region bietet. Natürlich weiß ich, dass das Klinikum Balg aktuell ein großer Arbeitgeber ist, verbunden mit Arbeitplätzen und Steuereinnahmen. Ich hoffe, dass die Diskussion bald zu einem Ende gelangen wird und das Projekt endlich umgesetzt wird, dann kann ich auch einem Standort auf Rastatter Gemarkung zustimmen obwohl ich gerne den Standort am Ooser Segelflughafen bevorzugt hätte.
Was wollen Sie tun, um mehr Pflegeplätze in Baden-Baden zu schaffen?
Alban Walter:
Der Pflegebedarf in Baden-Baden wird aufgrund der Altersstruktur zunehmen. Der Bau neuer Pflegeheime löst aber für sich alleine das Problem nicht. Aufgrund des Fachkräftemangels hat für mich die gezielte Gewinnung von Nachwuchskräften Priorität. Nur mit geeignetem Personal macht der Bau neuer Heime Sinn. Dazu beitragen könnten Werbemaßnahmen an Schulen, Praktika in den Einrichtungen und flexiblere Arbeitszeiten, z.B. für Eltern, die in Teilzeit in ihren Beruf zurückkehren wollen. Ein Schritt in die richtige Richtung stellt die Einrichtung der Kommunalen Pflegekonferenz dar. Dort wird versucht unter Einbeziehung aller Akteure aus dem Umfeld der Pflege Lösungen für die bevorstehenden Herausforderungen zu finden, weshalb die Fortführung dieser Pflegekonferenz für mich zwingend erforderlich ist.
Sollten Stadt, Land oder Bund das Neue Schloss kaufen?
Fritz Illg:
Ich bin der Meinung, dass die landeseigene Institution „Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ das Neue Schloss kaufen sollte. Die über Jahrzehnte andauernden Verhandlungen zwischen den einzelnen Projektbeteiligten führten zu keinerlei Ergebnis. Der jetzige Zustand des Schlosses ist unwürdig. Das neue Schloss in Baden-Baden wäre ein Publikumsmagnet in der Stadtmitte. Für die Bewohner der Stadt sowie unseren Tourismus wäre ein saniertes neues Schloss mit einem wunderschönen Schlossgarten eine Bereicherung. In Baden-Württemberg und in den anderen Bundesländern gibt es genügend positive Beispiele für ein gutes Gelingen mit solchen geschichtsträchtigen Gebäuden.
Wie kann Baden-Baden als Einkaufsstadt gestärkt werden?
Ulrike Schuler-Dressler:
Meiner Meinung nach kann die Stadt als Einkaufstadt unterstützt werden durch eine gute Verkehrsanbindung, sowohl für den öffentlichen wie für den privaten Verkehr verbunden mit der Senkung der Parkgebühren. Denkbar wäre auch ein parkfreier Samstag, entweder 1 x im Monat oder immer samstags. Immer wichtiger wird auch eine gute kostenlose W-LAN-Verbindung und bezahlbare Preise, sowohl für die Miete wie für die Waren. Vorstellen könnte ich mir auch mehr Angebote und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, die hierbei ihre Familien und Freunde als Begleiter und somit auch als mögliche Einkäufer mitbringen.
Wie soll die Stadt mit Flüchtlingen umgehen?
Guido Heite:
Das ist eine der herausfordernsten Aufgaben. Schnelle Antworten werden weder den Menschen, die zu uns kommen, noch unserer Bevölkerung gerecht. Auch wenn das Land es anders plant, müssen wir auf eine bessere Verteilung der Flüchtlinge drängen. Wird die Kommune überlastet, hilft das keinem. Weiter sollten bei Projekten Betroffene seitens der Stadt rechtzeitiger und transparenter informiert und gehört werden. Das Bauvorhaben an der Wörthstraße hat gezeigt, welcher Unmut entsteht, wenn Anwohnerinnen und Anwohner sich nicht mitgenommen fühlen. Daneben brauchen Schulen und Kitas mehr Unterstützung. Aktuell hängt die integrative Arbeit zu sehr am jeweiligen pädagogischen Personal, für das die steigende Komplexität der Anforderungen immer schwieriger zu bewältigen ist.
Sollten in Baden-Baden und den Ortsteilen mehr Busse verkehren?
Andreas Janßen:
Damit mehr Busse fahren können, müssen einige Parameter in der Prioritätenliste erarbeitet werden. Im Allgemeinen geht man innerorts von einem Radius von 300 Metern aus, um eine Haltestelle zu erreichen. Zur Einbindung neuer Baugebiete und Behörden müssen sicherlich zusätzliche Straßenbaumaßnahmen durchgeführt und die Taktung des Fahrplanes angepasst werden. Die Folge wäre zusätzliche Fahrzeuge, die auch Kinderwagen und Rollstühle transportieren können. Die Möglichkeit der online Buchung sollte für die Zukunft möglich werden, damit auf Leerstand und zusätzliche Kapazitäten zeitnah reagiert werden kann.